Zu den Texten
Olaf Raitzig erlernte alte und moderne romanische Sprachen, um geschichtliche Abhandlungen der damaligen Zeit, vor allem aber um die Texte der frühen Musik verstehen zu können. Bei den Kompositionen, die er für seine Sänger vorbereitete, hat er die Textsilben entsprechend seines musikalischen Empfindens unter die Noten gesetzt. Dazu gehörten auch Lautumschriften für eine möglichst originale Aussprache der fremdländischen Vokale und Konsonanten. Im Nachlass finden sich aber auch viele Partituren ohne Textunterlegung, was sicherlich durch die jahrelange ausschließlich instrumentale Bearbeitung der Motetten bedingt ist. Bei manchen Kompositionen wurde der Text nach seinem Tod nachgetragen, viele werden aber ohne Textunterlegung bleiben. Zu jeder Partitur, die auf der Homepage veröffentlicht wird, existiert deshalb ein Hinweis auf die Quelle der Texte. |
Zu den Texten allgemein sei hier ein Wunsch erwähnt, der Olaf Raitzig so sehr am Herzen lag, dass er ihn jeder Motette voranstellen wollte: „Lateinische Texte führen bei den Motetten der ars nova wegen ihres hohen Anteils geschlossener Silben zur Unsanglichkeit. Sie sollten im Laufe der Zeit durch neue Liedtexte in allen lebenden Sprachen der Erde ersetzt werden.“ |